Der neue VBG-Leitfaden „Umgang mit Bedrohungen und Notfällen“ zeigt auf, wie Unternehmen systematisch und präventiv vorgehen können, um auf Bedrohungen und Notfälle vorbereitet zu sein.
Die Sommerflut 2021 an Ahr und Erft, die Corona-Pandemie, der Großbrand im Chemiepark Leverkusen, eine gravierende Zunahme von Hackerangriffen – Ereignisse wie diese zeigen: Bedrohungen und Notfälle kommen oft schneller als erwartet. Sie können Unternehmen plötzlich vor große Herausforderungen stellen und existenzbedrohend sein.
Der neue VBG-Leitfaden „Umgang mit Bedrohungen und Notfällen“ hilft Unternehmen herauszufinden, wie sie viele Risiken frühzeitig erkennen und angemessen damit umgehen können. Die Informationen richten sich in erster Linie an Unternehmerinnen und Unternehmer in kleinen und mittleren Betrieben, bieten aber auch Führungskräften, Expertinnen und Experten sowie Interessenvertretungen in größeren Unternehmen eine Orientierung. Die Schrift bietet eine Grundlage für ein Risikomanagement von Bedrohungen und Notfällen.
Bedrohungen identifizieren
Zunächst gilt es festzustellen, welche Bedrohungen für das jeweilige Unternehmen infrage kommen. Dazu können Naturereignisse, wie Hochwasser, Sturm oder starker Schneefall, genauso wie betriebliche Störungen – etwa ein längerer oder überregionaler Stromausfall – gehören. Auch durch Menschen verursachte Bedrohungen, wie Diebstahl oder Raub, Angriffe auf die IT-Infrastruktur, Sabotage, schwere Gewalttaten und gesundheitliche Bedrohungen, stellen potenzielle Gefahren dar.
Die Schrift beinhaltet eine beispielhafte Liste möglicher Bedrohungen, die es erleichtern kann, entsprechende Risiken für den Betrieb zu identifizieren.
Es kann sein, dass die Zahl der identifizierten Bedrohungen relativ groß ist. Um diese für das weitere Vorgehen handhabbar zu machen, gilt es, sich über die Eintrittswahrscheinlichkeit und das mögliche Schadensausmaß Gedanken zu machen. Bedrohungen mit niedriger Eintrittswahrscheinlichkeit und geringem möglichen Schaden können bei der detaillierten Betrachtung erst mal vernachlässigt werden.
Konkrete Szenarien
Um die relevanten Bedrohungen besser analysieren und bewerten zu können, ist die Entwicklung von konkreten Bedrohungsszenarien hilfreich.
Dabei hat sich ein schrittweises Vorgehen bewährt:
- Um welche Bedrohung handelt es sich?
- Was ist die Ursache?
- Wie ist der Verlauf?
- Welche Bereiche sind betroffen?
- Welche Auswirkungen hat diese Bedrohung?
Ziel sollte es sein, präventiv und systematisch zu handeln, um so die Auswirkungen von Bedrohungen zumindest zu begrenzen – wenn diese schon nicht vollständig beseitigt werden können.
Die vorgestellte VBG-Fachinformation ist branchenunabhängig und hilft Entscheidungsträgern sowie Beschäftigten, gesund zu bleiben und Schaden vom Unternehmen fernzuhalten.