Die VBG hat eine Serie von kurzen Videoclips entwickelt, die für die Ursachen von Absturzunfällen sensibilisieren sollen. Ganz ohne gesprochene Dialoge veranschaulichen die animierten Figuren, wie Zeitdruck, ungeeignete Arbeitsmittel, mangelhafte Arbeitsvorbereitung, Unachtsamkeit, Verzicht auf Eigensicherung und Ablenkung bei Arbeiten in der Höhe zu schweren Verletzungen führen können. Unter dem Motto „Grips statt Gips“ zeigen die Filme zudem, wie es besser geht.
Leichtsinnig setzt die Comic-Figur einen Fuß auf das Glasdach. Im nächsten Moment ist ein Knacken zu hören. Die Scheibe zerspringt und die Gestalt stürzt in die Tiefe. Beim Aufprall brechen Knochen der Arme und Beine. Unter dem Kopf breitet sich eine Blutlache am Boden aus. Die dramatische Filmszene basiert auf einem Absturzunfall, der sich in der Branche Glas & Keramik ereignet hat (VBG-Spezial berichtete). Nun ist der Unfallverlauf auch in einem VBG-Präventionsfilm der Reihe „Grips statt Gips“ zu sehen.
Die insgesamt sechs Clips sind jeweils etwa eine Minute lang und behandeln das Thema Absturzunfälle. Hauptdarsteller ist stets eine animierte Figur, die in verschiedenen Arbeitssituationen gezeigt wird. Eine Besonderheit: Die Clips kommen ohne gesprochene Dialoge aus. Somit sind sie für alle Beschäftigten klar zu verstehen – selbst, wenn diese die deutsche Sprache nicht gut beherrschen. Die Clips sind auch mit Audiodeskription verfügbar.
Unfallursachen veranschaulicht
Auf anschauliche Weise greifen die sechs Filme verschiedene Ursachen auf, die in bestimmten Arbeitssituationen Unfälle begünstigen können. Dazu gehört unter anderem Zeitdruck. Auch Leichtsinn und gefährliches Improvisationstalent werden dem Hauptdarsteller in mehreren Szenen zum Verhängnis. Hinzu kommen mangelnde oder unklare Absprachen mit dem Vorgesetzten und das Unterschätzen von Gefährdungen. So missachtet im Film „Rutschpartie“ der Vorgesetzte eine nasse Stelle auf dem Boden und lässt seinen Beschäftigten ausgerechnet dort eine Trittleiter aufstellen. Erneut stürzt der Mitarbeiter in die Tiefe und verletzt sich.
Tipps für sichere Abläufe
Doch die Präventionsfilme belassen es nicht dabei, den Zuschauenden abschreckende Szenen zu präsentieren. Denn die VBG-Clips bestehen jeweils aus zwei Filmteilen. Immer wenn die Figur in die Tiefe gestürzt ist und sich verletzt hat, wird die Unfallszene eingefroren. Danach wird zurückgespult und der Clip startet von vorn. Dabei ist zu sehen, wie sich der Unfall hätte vermeiden lassen, wenn die Beteiligten in den jeweiligen Situationen richtig gehandelt hätten.
Mit Situationen auseinandersetzen
Die Filme der Reihe „Grips statt Gips“ wurden branchenübergreifend erarbeitet. Sie lassen sich überall dort einsetzen, wo Beschäftigte Absturzgefahren ausgesetzt sind. Die kurzen Clips eignen sich für Vorgesetzte und Beschäftigte, um sich im Vorfeld der Tätigkeiten mit der Arbeitssituation auseinanderzusetzen. Auf anschauliche Weise wird dabei das Zusammenwirken der verschiedenen Unfallursachen deutlich.
Die sechs animierten Clips beschäftigen sich mit den folgenden Themen:
- Laufender Meter
Die Arbeit von der Leiter aus ist mühsam
und man möchte es sich einfach machen. - Rutschpartie
Hektik und Eile und dann auch noch eine
Pfütze auf dem Boden unter dem Lagerregal. - Stop and Go
Die Verlockung ist groß, fehlende Zeit durch
einen schnellen Sprung aufzuholen. - Auf Schritt und Tritt
Ein Treppensturz erscheint oft banal, aber häufig
kommen dabei mehrere Ursachen zusammen. - Kletterpark
Wackelige Kisten übereinanderstapeln
und hinaufklettern – keine gute Idee! - Luftige Höhen
Ungesichert ab aufs Dach – das ist gefährlich!