VBG_NEXT – Kühler Kopf und entspannte Ohren – Arbeitskabine für Maschinenführer

Die Schott AG optimiert Arbeitsplätze

Bei der Schott AG in Mitterteich werden Glasrohre hergestellt. An den Arbeitsplätzen der Maschinenführer ist es laut und heiß. Weil sichere und gesunde Arbeitsbedingungen die Voraussetzung für eine hohe Qualität der Arbeit sind und gleichzeitig auch die Produktivität, die Leistungsfähigkeit sowie die Leistungsbereitschaft der Beschäftigten fördern, wollte Schott die Belastungen für die Maschinenführer reduzieren. 

Im Jahr 2014 wurden im Rahmen einer Lärmminderungsstudie Lärmkameraaufnahmen an einer Produktionslinie gemacht. Damit wurde der Einfluss verschiedener technischer Maßnahmen auf den Lärmpegel der Maschinenführerarbeitsplätze simuliert. Mithilfe dieser Erkenntnisse wurden 2015 die Schallschutzeinhausungen der Maschinen optimiert und 2016 zusätzliche Belüftungen installiert. Diese Maßnahmen waren noch nicht ausreichend. 

Daher wurde 2017 entschieden, nicht den Lärm an den Maschinen und die Belüftung in der Halle weiter zu verbessern, sondern die Arbeitsplätze der Beschäftigten umzugestalten. Ziel war, dass diese einen Großteil ihrer Arbeitszeit in einer schallgedämmten und klimatisierten Einhausung verbringen können. Besonders herausfordernd waren dabei der Platzmangel und die absolute Notwendigkeit, bei Störungen an Maschinen und Anlagen weiterhin schnell eingreifen zu können. 

Zusammen mit den Beschäftigten und dem Betriebsrat wurde daraufhin eine schallgedämmte und klimatisierte Arbeitskabine entwickelt, gebaut und anhand von Messungen optimiert. Nach einer einjährigen Testphase hat sich der Prototyp der Arbeitskabine bewährt. Sie wurde für 21 Arbeitsplätze eingeführt und für weitere geplant. In der Kabine ist der Tageslärmexpositionspegel um fünf Dezibel niedriger und liegt damit teilweise unter dem kritischen Wert von 85 Dezibel. Die Temperatur konnte von 40 auf 20 Grad Celsius reduziert werden. Die physischen und psychischen Belastungen der Beschäftigten sind damit deutlich geringer. Entsprechend positiv ist das Feedback. Zudem hat Schott festgestellt, dass die Arbeitskabine im Vergleich zu den vorher ergriffenen technischen Maßnahmen deutlich kostengünstiger ist. Diese Lösung ist auch auf ähnliche Arbeitsplätze in anderen Unternehmen übertragbar.

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