Individualprävention – Neues Präventionstool: Das VBG-Schlafometer

Wer abends zügig einschläft, morgens erholt aufwacht und sich tagsüber fit fühlt, hat wahrscheinlich gut geschlafen. Allerdings ist ein Drittel der Erwerbstätigen mit dem eigenen Schlaf unzufrieden, bei Beschäftigten in Wechselschicht ist es sogar die Hälfte.

Müdigkeit kann bei betrieblicher Fahrtätigkeit, beim Arbeiten an Maschinen oder auf dem Weg zur Arbeit zu Unfällen führen. Guter Schlaf ist nicht nur für die (Arbeits-)Sicherheit, sondern auch für Gesundheit und Wohlbefinden entscheidend.

Prozessbedingt wird in der Branche Glas und Keramik überwiegend rund um die Uhr gearbeitet. In Zeiten des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels ist es insbesondere auch für produzierende Unternehmen eine Herausforderung, die Belegschaft lange und gesund im Unternehmen zu halten sowie attraktiv für neue Beschäftigte zu sein. Auf Initiative der VBG und der Sozialpartner der Branche Glas und Keramik wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) ein neues Präven­tions­tool eigens für die Beschäftigten entwickelt.

Besser schlafen, munter zur (Schicht-)Arbeit

Das VBG-Schlafometer ist ein Online-Selbstcheck für Schichtarbeitende mit Tipps rund um das Thema erholsamer Schlaf. Der Selbstcheck besteht aus Fragebögen zur Tagesschläfrigkeit, zur Schlafqualität und zum Chronotyp. Der Fragebogen zum Chronotyp gibt Auskunft über den biologischen Rhythmus, der zwar angeboren ist, aber durch äußere Einflüsse verschoben werden kann. Licht ist der wichtigste Taktgeber in diesem sogenannten zirkadianen System, das den Schlaf-Wach-Rhythmus und viele Körperfunktionen reguliert. Die natürlichen Aufsteh- und Zubettgehzeiten von Frühtypen (Lerchen) und Spättypen (Eulen) können um bis zu zwölf Stunden auseinanderliegen.

Individuelle Empfehlungen

Basierend auf der Selbsteinschätzung des Schlafverhaltens und des Chronotyps erhalten Beschäftigte Empfehlungen für ihren Tagesablauf. Diese werden passend zur jeweiligen Schicht in einer 24-Stunden-Tagesansicht mit günstigen Zeitfenstern für Schlaf, Ernährung, Bewegung und Licht angezeigt. So lassen sich die Schlafbedürfnisse besser an den Arbeitsalltag anpassen. Gibt es Hinweise auf eine ausgeprägte Tagesschläfrigkeit oder eine schlechte Schlafqualität, wird empfohlen, den möglichen Ursachen nachzugehen und sich (betriebs-)ärztlich beraten zu lassen.

Die Ergebnisse des Selbstchecks lassen sich herunterladen, speichern und auch ausdrucken. Die Angaben werden verschlüsselt und anonymisiert. Wer der anonymen Datenauswertung zustimmt, kann damit die Forschung zum Thema Gesundheit und Schichtarbeit unterstützen. Auf der Website www.vbg-schlafometer.de gibt es unabhängig vom Selbstcheck neun Bausteine mit Empfehlungen für einen gesunden Schlaf, die auch für Nicht-Schichtarbeitende interessant sein können. Dazu zählen unter anderem Licht und Mahlzeiten zur richtigen Zeit, Entspannung und Bewegung, Wachbleiben bei Tiefpunkten und Schlaf im Alter. Für Unternehmen werden in sechs Bausteinen Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich Schichtarbeitssysteme gesundheitsgerecht gestalten lassen. Diese beruhen auf aktuellen arbeitswissenschaftlichen und -medizinischen Empfehlungen. Außerdem verweist die Website auf weiterführende Informationen und Angebote.

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